Ende 2020 zeigten sich erste Anzeichen für eine neue SARS-CoV-2-Variante im Südosten von England. Im Februar 2021 umfasste die neue Variante 95% der SARS-CoV-2-Infektionen in England. Zu dem Zeitpunkt wurde diese Mutation in weiteren 82 Ländern nachgewiesen.
VOC 202012/01 hat 17 Mutationen (14 nicht synonyme Punktmutationen und 3 Deletionen), von denen sich acht im Spike (S)-Protein befinden. Das Spike (S) -Protein vermittelt die Bindung und den Eintritt vonSARS-CoV-2 in menschliche Zellen. Mindestens drei Mutationen beeinflussen möglicherweise die Virusfunktion.
Die Mutation N501Y ist an einer wichtigen Stelle in der Rezeptorbindungsdomäne und erhöht die Virusbindungsaffinität zum humanen Angiotensin-Converting-Enzym 2 (ACE2). Die Mutation P681H grenzt unmittelbar an die Furinspaltungsstelle im Spike (S) -Protein, einer Region, die für die Infektion und Übertragung des Virus von Bedeutung ist.
Eigenschaften der neuen Variante
Der Wachstumsvorteil von VOC 202012/01 beinhaltet eine 77% ige Zunahme der Reproduktionszahl R. Die um 70% erhöhte Übertragbarkeit von VOC 202012/01 zeigt keine Zunahme oder Abnahme der Schwere der mit VOC 202012/01 verbundenen Erkrankung. Die höhere Infektiosität von VOC 202012/01 ist nicht durch eine kürzere Generationszeit oder nachlassende Immunität nach durchgemachter Covid-19 Erkrankung bedingt.
Es besteht jedoch die Gefahr, dass zukünftige Epidemiewellen größer sind und der Anstieg der Übertragung der englischen Corona Virus Mutante Auswirkungen auf die Impfung hat.
Auswirkungen auf die Impfung
Die erhöhte Übertragung aufgrund der englischen Mutante VOC 202012/01 erhöht die Schwelle der Herdenimmunität, was bedeutet, dass die potenzielle Belastung durch SARS-CoV-2 größer ist und eine höhere Impfstoffabdeckung erforderlich ist, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Eine schnelle und effiziente Abgabe und Verteilung von Impfstoffen ist deshalb wichtig, um die Auswirkungen der Epidemie zu verringern.