Homöopathie

Was ist Homöopathie?

Homöopathie ist der Versuch mit einer homöopathischen Arznei ein Leiden zu heilen. 

Was ist eine homöopathische Arznei?

Eine homöopathische Arznei ist ein Arzneimittel, das nach einem homöopathischen Zubereitungsverfahren hergestellt worden ist.

Was ist ein homöopathisches Zubereitungsverfahren?

Im Zuge eines homöopathischen Zubereitungsverfahrens wird ein Ausgangsstoff, zum Beispiel eine Pflanze, mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch angesetzt. So entsteht die sogenannte Urtinktur. Ein weiterer wesentlicher Schritt des homöopathischen Zubereitungsverfahren ist das so genannte Potenzieren. Dabei wird ein Teil der Urtinktur mit neun Teilen Wasser-Alkohol-Gemisch verdünnt. Das Fläschchen wird dann zehnmal mit der Hand geschüttelt. So entsteht die Potenz D1. Verdünnt man im Verhältnis 1:100 erhält man die C-Potenzen. Nach Erreichen der gewünschten Potenz, zum Beispiel C30, werden, zum Beispiel Globuli, mit dem Wasser-Alkohol-Gemisch benetzt. Das homöopathische Zubereitungsverfahren ist nach dem Benetzen der Globuli mit dem potenzierten Wasser-Alkohol-Gemische einer Urtinktur abgeschlossen. Die homöopathische Arznei ist hergestellt und steht dem Arzt oder Heilpraktiker zur Verschreibung  und den Patienten zur Einnahme zur Verfügung.

Welche Urtinkturen gibt es?

Nach dem Deutschen Homöopathischen Arzneibuch zerfallen homöopathische Urtinkturen in zwei Hauptgruppen: 

1. in solche, welche aus frischen Pflanzen, Tieren oder deren Teilen und 

2. in solche, welche aus getrockneten Stoffen, wie Wurzeln, Rinden, Früchten, Samen, Harzen oder Tieren bereitet werden. 

a) Zur Herstellung von Tinkturen der ersten Gruppe werden die aufs feinste zerschnittenen, zerstampften oder zerriebenen Pflanzen, Tiere oder deren Teile in einem Gefäß aus Glas mit der doppelten Gewichtsmenge Weingeist übergossen und an einem vor Licht geschützten Ort bei einer Temperatur von 15°-20° C unter öfterem Umschütteln 14 Tage verschlossen stehen gelassen. Alsdann wird ausgepresst, und der erhaltene Auszug nach dem völligen Absetzen filtriert. 

b) Die zweite Gruppe der Urtinkturen wird hergestellt indem man die trocknen pflanzlichen oder tierischen Stoffe gröblich pulvert, quetscht oder zerreibt. Ein Gewichtsteil des Stoffes wird hierauf mit 10 Gewichtsteilen Weingeist übergossen, 14 Tage in einem verschlossenen Glase an einem vor Licht geschützten Ort bei einer Temperatur von 15°-20° unter öfterem Umschütteln ausgezogen, ausgepresst, und die Flüssigkeit nach dem Absetzen filtriert. 

Was ist ein homöopathisches Arzneibuch?

Das Homöopathische Arzneibuch, HAB, ist neben dem Deutschen Arzneibuch (DAB) und dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) einer der drei Teile des Arzneibuchs.

Was steht im HAB?

Das HAB enthält Beschreibungen allgemeiner Analysenverfahren, Reagenzien, Arzneiträger, Hilfsstoffe und Herstellungsvorschriften aus der Homöopathie und der Anthroposophie.

Was ist in homöopathischen Mitteln drin?

In homöopathischen Mittel ist eine potenzierte Urtinktur drin. Eine potenzierte Urtinktur ist eine aufs feinste zerschnittene, zerstampfte oder zerriebene Pflanze oder ein gröblich gepulverter, quetschter oder zerriebener tierischer Stoff, der mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch angesetzt wurde, und der in der Folge in 1:10 er oder 1:100 er Schritten potenziert, d.h. verdünnt, und bei jedem dieser Schritte auch durch Schütteln mechanisch bearbeitet wurde.

Was ist klassische Homöopathie?

Klassische Homöopathie ist jene From der Homöopathie, die nach den Methoden des Begründers der Homöopathie, dem Arzt Samuel Hahnemann, der 1755 in Meißen geboren wurde, vorgeht. Ein Selbstversuch mit Chinarinde rief bei Hahnemann „alle mir sonst beim Wechselfieber gewöhnlichen Symptome“ hervor „doch ohne eigentlichen Fieberschauder“. Deshalb formulierte Hahnemann die Vermutung, dass die Fähigkeit, vergleichbare Symptome hervorzurufen, für die Heilwirkung der Chinarinde bei Malaria verantwortlich sein könnte. Die Chinarinde ist ein Baum, der im Norden Südamerikas beheimatet ist, und der in der Volksmedizin der Ureinwohner gegen Malariafieber zum Einsatz kam. 1796 formulierte Hahnemann dann das Prinzip, „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu heilen und begann immer kleinere Dosen einer Arznei zu verwenden, da das die Heilkräfte einer Arznei erst wahrhaft aufschließe.

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